Sunday, November 18, 2007

Beijing - or, how crazy cold can it be?

Zeit für ein Update hier und es gibt natürlich einiges zu erzählen:

Daniel kommt ja im Januar (wahrscheinliche Reiseroute: Ostküstentour) aber da einige schon meinten evtl. könnte es bei Schneefall passieren dass die Mauer geschlossen wird habe ich mich übers WoE entschieden mich einer kleinen nordischen Reisegruppe mit Schweden und einer Finnin anzuschliessen um das lustige Beijing zu erkunden. Und das war natürlich wieder ein Erlebnis sondersgleichen.

Erstmal die Woche davor malocht wie ein Ochse (JAAAA, mal n
ur als Beigabe, glaub der Blog wäre nicht wirklich interessant wenn ich hier nur über mein Dasein am Schreibtisch schreiben würde und das kommt in letzter Zeit für meinen Geschmack viel zu häufig vor - nur mal weil einige meinen wir wären hier nur am feiern. SOOO is das ja nicht....) um die Zeit rauszuarbeiten nach Peking zu fahren.

Dann Freitags wars endlich soweit - Karl und Caroline (Schweden), Eriika (Finnland) und Flo und ich aus Deutschland. Erstmal über die Grenze nach zhuhai, lecker Mittagessen für 1,80€ ein genommen, dann ab in den Bus nach Guangzhou. Die Himmelsfarbe veränderte sich auf dem Weg natürlich wie gehabt von Blau in Macao bis Smog-grau-gelb-grün in Guangzhou. Angekommen am Busbahnhof und erstmal kein plan wohin - wo inmitten der hunderten Zeichen issn jetzt bitte der Bahnhof versteckt. Aber dan
ke Lonely Planet - hat ja auch chinesische Zeichen im Lageplan, von daher dann kurz mal lustiges Suchspiel wer entdeckt das passende Zeichen zuerst. Aber kein Problem, wir hätten auch einfach den tausenden chinesischen Mitbürgern folgen können die sich über eine Brücke Richtung Bahnhof schoben. Dann schon wieder Hektik - wo um himmels willen issn jetzt der Eingang aber - die Ameisenmenschen hier schieben sich überall rein ohne ersichtlichen Plan. Also ab durch die Mitte - aha, Sicherheitschecks gibt sogar am Bahnhof, also rauspellen aus Rucksack und Krimskrams und ab durch den Check - lustigerweise kommt man nur in den Bahnhof wenn man schon ein ticket hat - das erspart Streuner und Penner scheinbar im Gebäude. Dann noch die Wartehalle finden - es gab netterweise einen "Officer in charge" der uns helfen konnte.Oha, lustig - der Zug muss gross sein - in der Wartehalle tummelten sich schon ca. 500 Chinesen. Und wieder lustiges kulturelles - das spucken und die Liebe fürs Schlange stehen werden in China selbst nicht besser. Dann endlich am in den Zug - und erstmal Begeisterung. Cool - is ja wie im Viehtransport hier ;) Aber wat willste erwarten für 40€ nach Beijing. Da kommste von Karlsruhe nach Stuggi und zurück vielleicht wenn du Glück hast. 6er Abteil ohne Tür auf engstem Raum, aber wir hatten unser Ticket (4 von uns) ja zusammen gekauft, hatten dann nur noch 2 kleine Chinesinnen im Abteil die nach 10 Minuten glaub ich schon genervt waren. Der Eindruck vom Viehtransport wurde aber nicht besser als ich mal ein wenig auf "exploration" war - So gehste ma auf Klo, dann haste ja wat zu tun. ÄH, Hr. Schaffner, da hat jemand die Toilette geklaut... Ach, wie, was, das gehört so?! - *fluch, verzweifel* - Ja, aba.... DA IS JA NUR N LOCH IM BODEN!! ;) Im Nachinein find ich es auch zum kringeln jetzt, aber is halt im Mainland noch so, Toilette is aus - Loch is in !! Wohl dem der sich vorher den Magen schön verdorben hat...!?
Nächstes Highlight, wir sind um 5 los und haben uns dann mit lesen, quatschen, karten spielen vergnügt als um 10Uhr auf einmal das Licht im Zug ausging. Wie, was Stromausfall!? Ja, nee, um 10 is hier schlafenszeit. Wie der antrainierte Pawlowsche Reflex (los schlagt das nach) die beiden chinesinnen und Karl und Caroline: Scharchhhzzzzzzz. Erikka und ich waren leicht perplex ob der Dinge die wir gerade erlebt haben, hatten wir doch gerade erst unsere Flasche Ballantines geleert und waren so langsam drauf und dran noch wegzugehen. Ja nee, blöde idee, geht ja nicht, gibts ja nich und so. Also ab in den "Restaurantwagen" - ui schau ma, wir leisten uns ne Flasche Wein. Also den Kellner mal antanzen lassen und bestellt. Aha, wie kein Englisch, ok, gute alte Fingerzeigtaktik hat ihn dann verstehen lassen dass wir nichts mehr zu essen wollten weil er da schon sehr hektisch wurde als wir was bestellen wollten. Ja ja! alles Capiche!? Nach 5 Minuten kommt er und erklärt seinen Sachverhalt - auf Kantonesisch natürlich! Ähä nix capiche mehr Meister! Netterweise am Nebentisch ein Chinese mit Englischverständnis der uns dann tatsächlich erklärt hat wir bekommen jetzt keinen "Great
Wall 2005" für 4€ weil sie keinen Flaschenöffner finden können. WASSN DAS FÜR N SERVICE !! Also frustriert gleichmal 4 Bier bestellt (50cent pro Bier, das hat das Ganze dann wieder ausgeglichen) und noch 2 Stunden gequatscht! Dann um 1 ins Bett gefallen. Da ja alle früh im bett waren waren die ja fit als um 6 !!! das licht wieder anging, was bedeutete dass ich neben Karl ganz oben die Leuchtstoffröhre so ca. 30cm über meinen Gesicht hatte. Entsprechend begeistert ob dieses künstlichen Sonnenaufganges versuchte ich meinen Schlaf dann noch fortzusetzen. Rest verging zum Glück wie im Flug, n bisschen lesen, bisschen rumalbern, bisschen Nickerchen - Läääuft!

Dann endlich isses soweit - mit meinem einzigen Pulli bewaffnet den ich nach Macao mithab ausm Zug raus - OOooke, danke, ich fahr wieder heim - Kahaaaaalt. Gefühlte minus 30 Grad (real evtl. plus 10 Grad) am Bahnhof und frierend der masse aus Chinesen gefolgt, dann raus ausm Gebäude
und erstmal wieder ab in das erst kulinarische Highlight in Peking - KFC :))) Frisch gestärkt da es im Zug nur Fertignudeln gab dann ab ins Taxi und ins Hostel gefahren - RedLatern. Kleiner Tipp am Rande für alle die mal in die große Stadt wollen. Exkurs - Tourifallen. Nie einfach ins taxi einsteigen, erst immer fragen ob sie mit dem Meter fahren sonst steht man am Ziel und bekommt 20€ abgeknöpft. Erfahrene Hasen wie wir dank Thailand schon waren (dort, Lehrgeld bezahlt) wollten sie uns mit 15€ für den Weg ködern. Der Weg hat mit Meter dann 30 Minuten gedauert und 2€ gekostet, und das nicht pro Person sondern pro Wagen!!
Das Hostel war ziemlich versteckt und wir hatten Probleme es zu finden aber innendrin war es ein sehr nett eingerichtetes Hostel für 5€ pro Nacht plus 3€ fürs Frühstücksbuffet, also echt cool.
Dann erstma wild durch die Gegend getigert und Wintersachen org
anisiert - das hat natürlich bei den Damen (inklusive Karl) 3 Stunden gedauert und das ungelogen. Statt männlichem "Ich kalt, ich Jacke" - rein in Laden "Jacke - schnell" - anprobieren "oh warm, guuuuut" - gekauft (so hab ich das dann ungefähr gemacht, 10 Minuten später war ich mit nem Tshirt mit Beijing Skaterwear, ner Fleece-Jacke bewaffnet und gerade mal 15€ ärmer). Und dann 2 Stunden den anderen gefolgt was mich am Schluss ziemlich grantig machte weil ich in Peking mehr als die Einkaufsläden sehen wollte. Versöhnlicher Abschluss des Abends war aber dass wir noch Emma und Sara auch Studis aus Macao in unserem Hostel trafen und ins nächste Restaurant sind um Peking Ente zu dinieren. War sehr genial, die ganze Ente hat 6€ gekostet (Daniel, du wirst SO für die Vor-Erkundung meine Ente bezahlen :) :) ), wird mit kleinen Pfannkuchen serviert und dann mit Zwiebeln und ner Soße wie ein Kebap eingerollt. Extreeeeem lecker. Gesamtes Essen mit 5 Gängen pro Person inklusive reichlich Tsingtao: 5€. Das nenn ich mal Studentischen Luxus !!!
Dann am nächsten Tag gleich das nächste Highlight wenn auch verbunden mit r
eichlich Stress - aufstehen um 6 und Abfahrt zur Sensation schlechthin - die chinesische Mauer. Kann hier gar nicht so viel reinschreiben weil das sowieso dem Erlebnis in keinster Weise gerecht werden kann wie genial und faszinierend es war auf diesem Weltwunder seine Wanderung zu machen. Wir sind 3 Stunden mit dem Bus nach Jinshangling und von dort 10km Wnaderung in 4 Stunden Richtung Simatai. Unser Bus hat uns einfach ausgesetzt mit den Worten "da vorne gehts hoch auf die Mauer, dann einfach links und los gehts" Aber gut, man kann ja nix falsch machen da oben, geht ja nur geradeaus. Allerdings wie - im nicht restaurierten Teil hat man tierisch aufpassen müssen und teilweise waren die Abschnitte aufgrund der Berge so steil dass wir richtig klettern mussten. Dementsprechend waren dann auf einmal trotz 10 Grad in der Sonne im TShirt unterwegs weil es einfach sauanstregend war. Aber einfach gigantisch, egal wo man hinschaut man sieht bis an den Horizont nur noch diese Monument sich über die Berggipfeln entlangschlängeln - es ist unbeschreiblich. An manchen Stellen ist es so ruhig und windstill gewesen dass man nur seine eigenen Schritte und seinen eigenen Atem gehört hat, das ist schon echt ein krasses Erlebnis gewesen. Falls ihr das mal irgendwann vorhabt, lasst es euch nicht entgehen, es ist ein sensationelles Erlebnis !!
Abends waren wir dann so fertig vom Tag dass nicht mehr viel passiert ist, duschen, dann lecker Essen mit HotPot (jeder hat eine heisse Suppe in der das Fleisch gegart wird) wobei ich mir doch hätte überlegen sollen ob ich unbedingt den scharfen HotPot nehmen muss - ES WAR HÖLLENSCHARF ! Aber lecker.

Am nächsten Tag dann weiter im Text - erst zum Sommerpalast, welcher ein gigantisches Areal darstellt in dem die herrscher ihre ruhigen Abend verbracht haben. Gigantisches Tempelareal und kunstvolle Bauten und Verzierungen. Auch ein Highlight für Taschendiebe wie wir dann schnell feststellen musste weil Karl sein Telefon geklaut wurde, was aber auch nicht schwer war da er es im Kapuzenpulli vorne drin hatte - das hätte sogar ich noch unbemerkt rausgezogen. Auch wenn ich jetzt nicht unbedingt gewusst hätte was ich mit dem Handy Marke anno dazumal wirklich hätte anstellen sollen :) Nichts für ungut Karl :))))))))))))
Dann sind wir lustigerweise als doofe Touris noch der absoluten Touristenfalle aufgesessen. Karl hat sich als anfälliges Opfer für sämtliche Kommunikationsversuche verkaufender CHinesen erwiesen. Caroline und ich waren schon deutlich weiter als die anderen uns zurückgepfiffen haben "da gibts ne Ausstellung" - aaaargh, WHUT, Austellung, OCH neee. Aber naja, mal folgen und dann gabs wirklich ne Ausstellung mit Bildern und Schriftrollen von Kunststudenten der Kunstuni Peking. Also für 10€ n Wandbild gekauft - um später festzustellen dass es natürlich im Silk Market (größtes Falschwarenparadies in Peking) das Ganze auch für 2€ gab. Aber gut, wir hatten Spass :)))))) Dann weiter in die verbotene Stadt und das war auch ein Highlight für sich - Summerpalast ist am Nordwestlichen Ende der eigentlichen Stadt und verbotene Stadt ist so ziemlich genau das Stadtzentrum. 15km war der weg und wir haben 45 Minuten mit dem Taxi gebraucht (aber zum Glück wieder nur 4€ :)) kein Wunder brauchen die hier keine grossflächiges Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln). Heisst der Durchmesser von Beijing dürfte so um die 30km sein, was ungefähr der Strecke v
on Karlsruhe nach Gaggenau entspricht - unfassbar groß auf jedenfall. Verbotene Stadt, dann das Treffen der giganten: Mo meets Mao :)))))

verbotene Stadt ist oberflächlich betrachtet einfach eine Riesenfläche mit unendlich vielen Plätzen und ökonomisch gesehen wieder ein paradies für Bilderbuchverkäufer und Taschendiebe - wirklich auf jedem zweiten Meter fliegt ein Händler auf einen zu und drückt einem ein Buch oder Karten ins Gesicht, habe mittlerweile eine elegante Slalom-Kurventechnik entwickelt und schwinge mich so durch die Masse der Verkäufer zum Eingang durch. Innen dann wieder laufen, laufen, laufen, man merkt dass das Turbo-Sightseeing so langsam seinen Tribut fordert und wir alle relativ kaputt sind. Weiter gings dann in den Silk Market und das ist wirklich das perverseste was ich bisher hier an Shopping so erlebt habe. Auf 5 Etagen tausende und abertausende von Shops mit Falschware, unfassbar. Karl war wieder Opfer No. 1 und kam am Schluss mit 3 dicken Winterjakcen raus - bin echt mal gespannt wie er das alles heimbekommen will - Sensationell !! Die Mädels in den läden (Jugendarbeit ole) können unglaublicherweise mindestens zwei Sätze in jeder Sprache, haben Karl auf den ersten Blick als Schweden und mich als deutschen identifiziert ohne dass wir ein Wort mit denen geredet haben, das war teilweise schon recht unheimlich. Und die zerren einen dann wirklich teilweise mit freundlicher Gewalt in ihre läden und wenn du was näher anschaust hast du es fast schon gekauft weil sie dich vorher einfach nicht mehr gehen lassen :) Unfassbar, zwei Stockwerke voller Schmuck, Perlen, etc. und vor allem Seide eben, dem Namen entsprechend.

Dann Abends nochmal Dinner und am nmächsten Tag gings schon fast wieder zurück - waren noch die olympische Stätten anschauen aber das war entweder abgeriegelt das Gelände oder das ganz wilde Stadion war eine riesige Baustelle bewacht von dutzenden von Securities an denen wir trotz verhandlungen nicht vorbeikamen. Aber - "been there, done that, got the T-Shirt" war das Motto somit haben uns die paar Bilder gereicht. Dann weiter zum Tempel of Heaven und noch ein paar weitere Bilder angeschaut bevor es zurück zum Bahnhof ging. Karl und ich sind dann Richtung Heimat zurück während Flo de Zug am nächsten Tag genommen hatte und die beiden Girls noch weiter nach Shanghai sind für ein paar Tage. Alles in allem ein sensationeller Trip und freu mich schon auf die Fortsetzung im Januar !!!!!!!!


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