Puh, viel zu viel passiert und leider kein Internet gehabt die letzten zwei Wochen, aber so langsam nähert sich unser Appartment hinsichtlich Ausstattung der Perfektion an wie man es sich halt so in nem Auslandssemester einrichten kann: Flatscreen TV und Wii wird es hier wohl nicht geben, aber das wartet ja sehnsüchtig in Karlsruhe wieder auf mich, muss mich halt ne Weile gedulden !!
Rest der Introduction Week
Am zweiten Tag gabs nach dem Essen vom Vorabend erstmal eine etwas lockere Sightseeing tour durch Macao. Werde die einzelnen Dinge wohl etwas näher erläutern bei Gelegenheit noch, wir haben erstmal die A-Ma Statue besichtigt, sind dann hoch zum alten Leuchtturm von Macao aus Seefahrerzeiten (schön hoch den Berg bei 90 % Luftfeuchtigkeit). Dann gings weiter zu einem besonderen Touristischen Highlight – dem Macao Tower. Es konnte uns irgendwie so keiner genau sagen warum dieser Turm eigentlich errichtet wurde – er hat nämlich ausser den Aussichtsplattformen tatsächlich keine Funktion – klingt komisch, is aber so. Wildes Highlight ist auf der unteren Plattform der Glasboden – das ist schon etwas schaurig wenn man auf einer einzelnen Platte steht und unter einem dann doch so ca. 150 Meter sind. Da der Funktion keine sendende Funktion hat durfte dann ein Extremsportler (namen vergessen) den Turm ein wenig umfunktionieren und das macht das Ganze dann doch etwas interessanter. Mum, jetzt mal nicht weiterlesen J Der Macao Tower ist der tiefste feststehende Bungee-Sprung der Welt – weiss die Höhe nicht mehr ganz genau aber wir haben zwei beim Springen zugeschaut und alleine von der Höhe der obersten Aussichtsplattform nach unten zu schauen ist recht pervers, vor allem wenn man sich vorstellt dass man sich dann ca. 230 Meter in die Tiefe stürzt – das Auffangkissen sah von dort oben auch nur aus als wäre es zur Dekoration aufgebaut. Mal sehen wie verrückt das Semester hier noch wird……
Dann gabs erneut ein wildes Essen und den ersten Aufenthalt in einer Karaoke-Bar, komma, Restaurant. Nach wildem gegrillten Zeug und reichlich Fisch und Seafood wurde dann mit steigendem Macao-Beer-Pegel die Sangesfreude der Studis geweckt. Erst haben sich alle geweigert und später musste man dann die Leute von den Mikros wegzerren J
Dann weiter zum Abschluss noch in den uns bisher einzig bekanntesten Club Macaos – The DDs – es spielt ne Live-Band dort Covermukke von Blackeyed Peas etc. und der DJ legt House auf, also alles was das Herz begehrt plus nette Tänzerinnen, ich muss glaub ich nicht mehr schreiben oder J J War ein lustiger Abend, sind aber doch relativ früh heim (2) weil es morgens zum umziehen ging.
Am nächsten Abend gab es Chinese Hotpot – das heisst man hat zwei große Suppenschüsseln am Tisch und gart in ner Suppe von heissem Wasser und scharfen Gewürzen sein Fleisch. Das wäre alles eigentlich ganz nett gewesen, wenn es normales Fleisch gegeben hätte. Es gab aber wieder mal Spezialitäten, was soviel heisst wie – Entenfüsse, Entenleber, Schweineherz und wildes chinesisches Gemüse.
Am nächsten Tag war dann Vorlesung über weitere Traditionen in China etc. angesagt, aber dazu mal noch an anderer Stelle. Viiiiel zu viel Input – abends gabs dann zur Abwechslung ein spontanes kulinarisches Highlight. Wir waren hier beim Italiener – und das war unfassbar gut – haben auf gut chinesische Art natürlich geteilt und uns zu dritt ne Pizza, ein Nudelgericht und gegrillten Mozarella geteilt mit Knoblauchbrot plus ne Flasche Wein. Macht pro Person dann 12 Euro. Teuer, aber gut. Also teuer für die Verhältnisse hier meine ich. Kann man schliesslich nicht jeden Tag machen, könnte sonst etwas teuer werden. Nach dem Essen haben wir uns dann noch einen architektonischen Kreativteil von Macao angeschaut – Fishermans Wharf. Eine kleine Ansammlung von europäisch angehauchten Gebäuden. Es gibt hier ein Haus neben dem anderen in einer etwas anderen europäischen Stilrichtung. Als Abschluss des Ganzen gibt’s dann hier noch eine Art Colosseum-Nachbildung, wie alles hier halt einfach ein bisschen unfassbar. Aber sehr nett gemacht. Am Ende des Ganzen gibt’s dann das Sands Casino, welches neben dem Lisboa Casino eines der ältesten Casinos und somit den Anfang des ganzen Wahnsinns hier darstellt.
Freitags gabs dann noch die ausführlichere Sightseeing Tour durch Macao, ist zwar alles so eng gebaut hier aber dadurch gibt’s halt einfach abartig viel zu erkunden. Waren zuerst in einem original buddhistischen Tempel mit Räucherkringeln, Wunschbäumen, Riesenbuddhas etc. War schon eine seltsame Welt, aber da muss man sich halt jetzt auch erstmal mit einfinden. Dann gings weiter ins Racing Museum von Macao. Der Formel 3 GrandPrix kommt hierher im November und das muss wohl ein gigantisch großes Happening sein. Bin jetzt schon gespannt darauf. Lustig waren die Bilder aus den Anfangstagen von Schumi in der Formel 3, das ist schon recht unterhaltsam gewesen, siehe Bilder.
Letzter kulinarischer Ausklang war dann das koreanische BBQ, was bei allen doch recht dankbar angenommen wurde, man durfte selbst am Tisch grillen und das bei verschiedenen Fleischsorten, das ist schon recht cool und auch sehr schmackhaft gewesen. Plus, es war reichlich normales Fleisch – normales Huhn, normaler Schinken etc. Highlight war nur die Schabe, die am Nachbartisch aus dem Abzug geklettert ist und kurzerhand den Grill bei denen ziemlich aufgemischt hat und lustig auf dem Tisch hin und hergehüpft ist. Unser Tisch hat sich natürlich nicht beirren lassen und fleissig weitergegrillt, wär ja auch noch schöner. Wenn sie bei uns draufgehüpft wäre wäre sie halt mitgegrillt worden, ihr Pech! J
Nachfolgender Abschluss in der KaraokeBar und anschliessend im DDs muss ich ja nicht mehr weiter kommentieren. War mal wieder ein sehr unterhaltsamer Abend.
SONNTAG, 27.August
Mit multiple-entry visa bewaffnet sind wir heute das erste Mal Richtung Mainland China aufgebrochen, um the real deal China kennenzulernen. Die Wagemutigen Emma (Sweden), Sasja (Holland), Eriika (Finland), Sarah (Sweden), Sanne (Danish), Bert (Holland), Sami (Finland), Santtu (Finland), Erhan (Sweden) und ich (KAAAAARLSRUHEEE) haben sich also auf den nicht ganz so weiten Weg nach China Festland aufgemacht (sind ca. 15 Minuten bis zur Grenze mit dem Bus J ). Also morgens um 7 aufgestanden (sonntags, komma, Freiwillig, aaaargh) weil am WoE angeblich ja die Hölle los ist. Dann vor zum New Century Casino, will die meisten Casinos freie Busshuttles zur Grenze haben um Leute zu ködern. Schlau wie man halt morgens um halb acht dann ist standen wir erstmal ne halbe Stunde an, bist ein netter Chinese uns dann doch mal verraten hat dass die Busse ab den Casinos erst ab neun fahren. Supertoll – also runter zur normalen Bushaltestelle und für 5 MOP (50 cent) mit dem normalen Bus zur Grenze. Da erstmal Verwirrung weil uns in der ersten Kontrolle die Sicherheitskraft erstmal unser blaues Tourivisum aus dem Pass geklaut hat. Naja, wird wohl richtig sein. Dann auf einmal hunderttausende von Leuten die an der nächsten Grenze nach China anstehen – na prima. Aber gut dass es eine eigene Schlange für Ausländer gibt also erstmal angestanden – dumm nur dass man auch für China einen netten Zettel mit Visumsantrag ausfüllen muss- trotz multiple entry visa. Aber naja, was tut man nicht alles – also wieder zurück und anstehen. Nachdem dann der Schalterbeamte unsere Vermutung bestätigt hat dass Chinesen uns Europäer auch nicht wirklich auseinanderhalten können (hat ca. zwei Minuten pro Person auf den Reisepass gestarrt und es mit meinem Gesicht verglichen – naja ich muss ihm ja zugestehen, auf dem Passbild ist mein Gesicht vielleicht nicht annähernd so rot gewesen wie heute immer noch). Dann die ersten Schritte im kommunistischen China. Die hunderten von Menschenmassen spülten uns immer weiter vom riesigen Grenzgebäude auf einen großen Platz, auf dem wir erstmal die ersten Eindrücke sammelten. Schnell war klar dass die beiden extreme schwarz (Sarah) und weiss (ich) doch etwas Eindruck machen denn gleich 10 Meter hinter der Grenze kann es ja bitte nicht sein dass die Leute noch nie schwarz und weiss gesehen haben. Aber scheinbar war es wohl so, den gesamten Tag wurde sich umgedreht, gestarrt und getuschelt. Sarah hat es mit nettem Charme immer soweit getrieben dass sie einfach stehenblieb und zurückgestarrt hat.
Leider habe ich die Kamera nicht beigehabt weil ich zuviel Angst hatte dass sie dort geklaut wird, da wir doch des öfteren schon gehört hatten dass man besonders auf seinen Reisepass aufpassen soll weil das wilde Beute sei (als könnte ein Chinese mit meinem Pass irgendwo hinreisen, den weissen oder rotgesonnten Chinesen will ich erstma sehen). Es ist einfach sensationell – ich glaub es gibt einfach NICHS in original dort drüben. Eine Riesenstrasse voller kleiner Läden in denen die Touris trotz niedrigster Preise noch ziemlich dreist abgezockt wurden: Aber von Adidas (teilweise auch als nicht geklaute Ware Abidas genannt) bis hin zu Calvin Klein (sensationelle Fälscherboxershorts von Calven Klain) – alles FAKE – und billig. Santtu hat im einzig offiziellen Laden dann Original-Converse gekauft, zumindest glauben wir das – teilweise kann man es auf den ersten Blick tatsächlich nicht sehen ob Fälschung oder Original.
Der Wahnsinn ging dann so weiter bis die Mädels dann den SPA-Bereich irgendwo entdeckt haben. Ich bin ja nicht stolz drauf, aber wir fanden das alle so lustig dort dass wir da zu 10t rein sind und uns alle erstmal Pediküre, Maniküre und Gesichtsbehandlung gegeben haben. Das hat dann insgesamt 2 Stunden gedauert und unfassbare 8 Euro gekostet, da würde in Deutschland keiner n Finger krumm machen. Und der komplette Schönheitspalast war voll mit Chinesen da sich dort für das geld wohl scheinbar keiner selbst die Fingernägel schneidet. Schon eine ziemlich wilde Welt. Danach noch letzte Besorgungen gemacht für den aufkommenden Trip nach Malaysia – Rucksack kaufen, neue Klamotten, neue Schuhe, insgesamt also für 50€ dort unfassbar ausgestattet. Wird wohl nicht das letzte Mal bleiben :D
Dann völlig k.o. abends wieder heim – Ausreise China – Einreise Macao, wir waren ja schon Profis im Zettel von links nach rechts ausfüllen für sämtliche Einreiseformalitäten, der Trip hat uns dann letztlich eine Seite des Reisepasses gekostet weil man pro Trip 4 Stempel bekommt. Also soooo oft kann man den Spass dann gar nicht machen weil wenn der Reisepass voll sein sollte könnte es teuer werden – und da stehen ja noch ganz andere Reiseziele auf dem Programm.
MONTAG, 27. August
Heute war Kurseinschreibungstag – sehr lustige Angelegenheit hier, denn während ich im guten alten Pforzheim dankenswerterweise einfach alles online machen konnte ohne Probleme war das Ganze doch etwas komplizierter. Ich war ein wenig fein raus aus der Sache da die Einschreibung nur für die Bachelorkurse war und ich mich für die Masterkurse schon eingeschrieben hatte. Also musste ich allerdings für EINEN Kurs anstehen den ich unbedingt noch haben wollte, nämlich Chinese Culture. Ja, ihr habt richtig gelesen – anstehen. Es gibt pro angebotenem Kurs ein bestimmtes Kontingent für Austauschstudenten und die Vergabe erfolgte doch tatsächlich nach dem Prinzip: First come – first serve. Heisst, wer morgens als erster vor der Tür war, kam in die Kurse, alles was nach 15 war (was bei 70 Austauschstudis doch recht wahrscheinlich ist) kann evtl. die Kurse nicht mehr belegen. Da der Rest meines Appts. auch heiss drauf war in die entsprechenden Kurse zu kommen sind wir schon wieder wie die Bekloppten früh aufgestanden (6 Uhr) und haben uns mit Kissen bewaffnet zur Kurseinschreibung begeben. Kurseinschreibung war für 10 Uhr angesetzt und als wir dann um halb sieben dort waren waren tatsächlich schon zwei vor uns – UNGLAUBLICH. Ab 7 trudelten dann die Massen ein und um 8 waren glaub ich 80% der Leute schon am warten – teilweise schlafend, teilweise gar nicht gepennt vorher, also alles recht chaotisch. Santtu hat es dann noch geschafft um halb zehn festzustellen dass er noch n Passbild braucht und rannte zurück zu unserem Appartment (ca. 1,5 km bei 90% Luftfeuchtigkeit, priiima) Hat aber noch gereicht nur der unaufhaltsame Schweissstrom war vorprogrammiert – also kam er im Schlafsack in den Einschreibungsraum der netterweise schon wieder auf unfassbare 18 grad runtergekühlt war – das ist wie ein Kühlschrank wenn es draußen 30 Grad hat. Dann natürlich – oh huch, unser Computersystem geht leider nicht – na danke, warten in der Eiseskälte. Aber dann hat doch alles prima geklappt, alle von uns kamen in die entsprechenden Kurse und dann war auch alles bestens. Dann waren wir so um halb 12 fertig und zurück Richtung Appartment. Haben unser Appartment übrigens Cockpit getauft – klingt komisch, ist aber so :D
War dann noch mit den zwei Schweden Caroline und Kalle am Strand, war auch nett nur dass ich mich schon wieder verbrannt hatte, vor Malaysia nochmal. Abends sind wir dann noch zu Howe gegangen. Howe heisst eigentlich Uwe und studiert als Deutscher in Dänemark, sehr lustige Gesellen aber auch. Wohnt mit Holger, dem anderen Pforzheimer zusammen und noch mit Markus (auch Deutscher in Dänemark) und Marine (Französin). Da alle von denen schon weg waren hat Howe mal ne party geschmissen :D und auf einmal waren dann alle restlichen noch nicht weggeflogenen Austauschstudis in der Bude – war echt sehr unterhaltsam. Und dann gings schon ab in den Urlaub.
DIENSTAG, 28. August.
Mittags gings dann endlich in den „Urlaub“ – Nein, die Introduction Week war nicht wirklich Urlaub, es gab soviel zu sehen und die Umzieherei und überhaupt, das hat nicht wirklich zur allgemeinen Erholung beigetragen, aber wir sollten fürstlich entlohnt werden. 3 Stunden Flug, 4 Tage vorher bei AirAsia gebucht und voller Vorfreude auf einen Ort, über den niemand so wirklich bescheid wusste – KOTA KINABALU in Borneo in Ost-Malaysia. 1 Stunde gepennt, 2 Stunden Unterhaltung pur im flieger, war sehr lustig und dann noch ne halbe Stunde mit dem Taxi und dann waren wir da – BORNEO BEACH PARADISE HOTEL. Ein Traum wurde wahr. Es gab keine Türen und nichts im Ankunftsbereich des Hotels, es ist ja schliesslich eh immer heiss :D Dann hatten wir 13 Angereisten das Hotel fast, nee, eigentlich komplett für uns alleine, also erstmal Sachen ins Zimmer und ab in den Pool abends um 11. War ja sonst keiner da – ein Wahnsinns- Pool mit Wasserfall, unbedingt mal die Bilder noch anschauen. Dann im Lobbybereich noch etwas hochprozentiges eingenommen (natürlich nur zur Magendesinfektion) weil das Malayische Essen dann doch etwas schärfer und noch etwas ungewohnter ist als das chinesische J
Die nächsten paar Tage waren dann doch von reichlich Sonne, bei mir natürlich reichlich Sonnenbrand geprägt, also hiess es morgens raus, ein paar Runden schwimmen, dann ab ins Zimmer nach dem Essen und einen seeeeeehr ausgedehnten Mittagschlaf halten – hab ich mir nach dem anstrengenden 2 letzten Semestern ja auch redlich verdient gehabt. Plus es war dann doch entgegen anderer Voraussagungen Regensaison, was sich dort in 2 Stunden Regenfall ohne Ende äußert, allerdings ist danach auch alles wieder zurück im warmen Normalzustand.
Aber umgeben von nettem Palmenparadies ist das natürlich perfekt aushaltbar.
Am vorletzten Tag haben Sasja, Inge und ich noch einen Trip in den Dschungel von Borneo unternommen. Nachdem vorher deutliche Unklarheit über ein mögliches Malaria-Vorhandensein herrschte haben wir uns doch entschieden gehabt in Macao in der Apotheke noch Tabletten zu holen. In Deutschland hätten die Pillen um die 50€ gekostet und hier 4€, und die Aufschrift „Poison“ verhiess somit eigentlich nur Gutes und so haben wir vorher schon regelmässig lustige die Malariapillen genommen, obwohl das wahrscheinlich total unnötig war weil der Dschungeltrip doch reichlich touristisch gehalten war und somit wirklich recht wenig Gefahr bestand in den Untiefen der grünen Lunge Borneos wilden Moskitos zu begegnen. Aber sicher ist sicher!!
War recht lustig mit dem Boot in den Dschungel zu fahren, haben zwar nur aus der Ferne dann die wilden Affen gesehen aber war ein recht lustiger Trip mit viel Grün halt und vielen Palmen natürlich wieder. Nach abschliessendem typisch malayischen Essen mit erneut viel Knochen zwischen dem Fleisch ging es dann wieder 2 Stunden zurück zum Hotel. Dort fand bereits die Hochzeit statt, vor der uns das Hotelpersonal am Vortag schon gewarnt hatte. Ihr dürft zuschauen, aber nicht teilnehmen. Nachdem uns aber die Hochzeitsgäste entdeckt hatten waren sie begeistert und wollten die Nicht-Asiaten gleich auf der Tanzfläche haben, was wir uns natürlich nicht nehmen liessen und bald darauf kochte die Stimmung bei Cover Songs der Band von Blues Brothers und Gipsy Kings. Sehr unterhaltsam – bis am Schluss nur noch wir auf der Tanzfläche waren und alle anderen im Bett. Dann folgte natürlich der obligatorische Sprung in den Pool mit allen Klamotten – war ja der letzte Abend, da kann man sich ja mal einen AbschlussSpass erlauben. Danach alle völlig kaputt wieder in den Flieger und zurück in die Heimat – Macao. Yup, wir fühlen uns schon ein bisschen heimisch hier, so heimisch man sich halt zwischen den vielen kleinen Chinesen fühlen kann J J J
SONNTAG, 2. September
Kaum angekommen haben wir uns dann schon wieder in Howe’s und Holger’s Appartment wiedergefunden, schliesslich hatte man sich ja schon ne Woche nicht mehr gesehen und da der ganze Rest auf den Philippinen war gab es ja noch einiges auszutauschen. Aber das sollte nicht das einzigste Highlight des Tages gewesen sein. Da in China um 12 die Appartments bei Parties verlassen werden sollten weil die Nachbarn sonst befugt sind die Polizei zu rufen und das wiederum dann einen Anruf bei unserer Betreuerin an der Uni zur Folge hätte wurden wir doch dezent darauf hingewiesen, dass wir ihr doch die ständige Klingelei wie es letztes Semester der Fall war ersparen sollten.
Durch die Wegfliegerei hatten wir DAS Highlight des Jahres in Macao verpasst: Die Eröffnung des bis dato grössten Casinos der Welt – eine Kopie des Venetian in Las Vegas. Richtig, Venetian wie Venedig. Ich kann es leider tatsächlich nicht in Worte fassen wie irrsinnig giantisch dieser Koloss oder dieses wirtschaftliche Wahnsinnswerk ist. Seht selbst in den Bildern. Leider darf man in den Casinos im Spielbereich keine Bilder machen, aber man kann tatsächlich von einem Ende der Spielhallen nicht das andere Ende direkt ausmachen – es ist einfach unfassbar. Wir waren um zwei Uhr nachts dort und es sass fast jeder Spieltisch voll mit Chinesen und reichen Europäern – als alte BWLer haben wir uns die ganze Zeit nur gefragt wie viel Leute da wohl an einem Tag arbeiten, wie viel Sicherheitspersonal da wohl beschäftigt werden muss um sämtliche Spiele und Kameras zu überwachen und natürlich die wichtigste Frage – wie viel so ein Ungetüm wohl an Cashflow aufweisen kann. Ihr müsst es selbst gesehen haben, man kann es nicht beschreiben. Den Irrsinn in Bilder fassen ist etwas leichter wenn man sich den eigentlichen Venetian-Teil des Casinos mal anschaut. Die Bilder was aussieht wie eine Einkaufsstrasse in Venedig mit Kanälen und Gondeln ist ein Bruchteil des 2. Stockes !!! Ja richtig gesehen und gelesen – im 2. Stock des Casinos ist eine von blauem Himmel taghell erleuchtete Einkaufspassage, in der sich Pärchen von Gondeln rumschippern lassen können. UUUUNFASSBAR. Und jede annähernd sich im höheren Käufersegment platzierend wollende Marke war dort vertreten von Bulgari bis the Venetian Store. Aber kommt und seht selbst… J
DIENSTAG, 4. September
Die erste Vorlesung gestern gehabt und ich bin recht begeistert muss ich sagen. Man braucht hier auch 2 Jahre Berufserfahrung für den MBA und die meisten konnten schon deutlich mehr aufweisen, ist also ein recht gemischter Kurs, wir waren ca. 20 Leute. Konnte mir zwar nicht alle englischen Namen meiner chinesischen Kommilitonen merken aber das wird wohl noch werden. Es war auf jeden Fall alles typisch amerikanische an Namen vertreten was man sich so vorstellen kann, von Ivy über David bis hin zu Anthony und Fairy. Wenn man sich die passenden Asiaten dazu vorstellt ist das teilweise schon irgendwie recht unterhaltsam, vor allem wenn es dann halt zu so Aussagen kommt wie „ja, meinen Namen hab ich von meiner Englisch-Lehrerin bekommen“. OK, naja, musst ja nur du damit Leben den Rest deiner beruflichen Laufbahn wenn du in Kontakt mit Nicht-Asiaten kommst J Ist wie nicht schwer zu erkennen noch etwas ungewohnt die ganze Namens-Geschichte hier für mich. Aber wird noch.
Unspannender Part dieser Woche war dann, dass zuerst Sami, dann ich und heute dann noch Santtu uns einen lustigen Virus eingefangen hatten, was zur Folge hatte dass in drei aufeinanderfolgenden Nächten das Bad jeweils von einem Mitbewohner belagert wurde und der Magen sich entschlossen hatte mal einen Tag Pause zu machen. 2 Wochen hier und gleich ins chinesische Krankenhaus weil dort der englischsprachige Doktor ist – seeeehr unterhaltsam. Nachdem ich auf einer Karte mit Englisch und Kantonesisch dann aufzeigen durfte was ich denn genau hatte (wenn man sich da verzeigt kanns auch bitter werden) – Fieber – check; übergeben – check; Durchfall – check J. Alles klar – die Ärztin konnte aber halbwegs englisch dann, wollte es aber glaub ich sehr genau machen, es gab ne Infusion und n Bluttest – mir solls recht sein, will ja nix wildes haben. Also 3 Stunden lang da rumgelegen wie gelangweilt und gewartet bis die Infusion durch war. Zwischendurch der trockene Befund: Bluttest gut, nix Problem, nur warten. Gut, also endlich nach 3 Stunden wieder heim bewaffnet mit Pillen aus der klinikeigenen Apotheke. Wunderbar – für ne kleine Magenpause gabs dann doch 5 verschiedene Sorten an Pillen – sie wollten es wohl ganz genau wissen. Aber war in Ordnung, hat geholfen, von daher will ich mich mal nicht beschweren. Also hatten Santtu und ich gleich in der ersten Woche n Entschuldigungszettel und einen Erholungstag im Cockpit – also war unser Appartment für 48 Stunden unter Quarantäne. Und wir nach 5 Stunden gelangweilt weil auf den harten chinesischen Matratzen macht das rumhängen nicht wirklich Spass weil dir dort sofort der Rücken wehtut. Aber soweit wieder alles gut, haben das erste Mal dann gekocht als es wieder mit dem Magen ging und so gaaanz langsam tut sich ein Licht von geregeltem Alltag auf hier in Macao.
Soweit mal die wilde Nachberichterstattung nach den ersten Tagen, auch dieser Blog wird wohl fortan eine geregelte Fortführung finden.
In diesem Sinne, für Anregungen und Kommentare jederzeit dankbar,
euer Mo-in-Macao